Montag, 10. November 2014

unmoralisch

Jetzt kommt also raus, dass Firmen und Konzerne Gewinne nach Luxembourg transferiert haben und dort oft einen lächerlichen Steuersatz dafür zahlen. Ja - so habe ich auch geschaut.

Geschaut hat auch unser Vizekanzler, vielleicht aber nur, weil er noch nicht so lange dabei ist, wie zum Beispiel unsere Kanzlerin oder der Finanzminister, so richtiges Erstaunen konnte ich bei denen nicht feststellen. Vielleicht sind die einfach abgebrühter oder der Vizekanzler ein besserer Schauspieler.

Was jetzt gerade mittelgroß durch die Presse geht ist folgendes: der Weltpresse wurden geheime luxemburger Steuerunterlagen zugespielt, die diese in einem weltweiten Verbund ausgewertet und aufbereitet haben um diese unter dem Hashtag #luxleaks zu veröffentlichen.

Haupterkenntnis, unter dem damaligen luxemburgischen Ministerpräsident Juncker wurde es Konzernen und Firmen unheimlich leicht gemacht, in Luxemburg Filialen zu eröffnen, dorthin weltweite Gewinne zu transferieren und halt dort einen mikromalen Steuersatz zu bezahlen. So weit so unmoralisch aber halt nicht unrecht. Bis hier ist es ganz legal, fast schon verständlich, dass große Steuerzahler auf so ein Modell zurückgreifen.

Dass die luxemburger Filialen oft nur Briefkästen waren gibt dem ganzen natürlich ein Geschmäckle. Dass Jean-Claude Juncker, mittlerweile EU-Kommisionspräsident, nach der Veröffentlichung schweigt, früher aber durchaus schon davon gesprochen hat, dass man solche Steuerschlupflöcher stopfen muss, dass es nicht sein kann dass Unternehmen so einen Steuertourismus betreiben...zumindest unmoralisch.

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